Spanische Geheimdienste sind sich sicher, dass Wladimir Putin (71) russische Killer in die Mittelmeerstadt Alicante geschickt hat. Dort sollen sie sechsmal auf den Überläufer Maxim Kuzminov (28) geschossen und ihn dann überfahren haben. Gleich nach der Tat soll die Bande aus Spanien geflüchtet sein.
Maxim Kuzminov war im August mit einem Mi-8-Hubschrauber von Russland aus in die Ukraine geflogen, bat um Schutz und bekam schließlich die ukrainische Staatsbürgerschaft. Die Ukraine stattete den Überläufer daraufhin offenbar mit einer neuen Identität aus. Doch Russland konnte ihn dennoch finden – in einer Wohnanlage in Villajoyosa, nur 30 Minuten von Alicante entfernt.
Führten diese Fehler zu seinem Tod?
Sein Versteck hat der Überläufer offenbar nicht gut genug gewählt, berichtet die spanische Zeitung „El País“ unter Berufung auf Geheimdienstkreise. In der Wohnanlage sollen demnach viele Russen und Ukrainer leben. Sich ausgerechnet dort zu verstecken, sei riskant gewesen, weil die russischen Geheimdienste oft Landsleute als Informationsquellen nutzten, heißt es in dem Bericht. Zudem arbeiteten Moskaus Dienste bisweilen mit lokalen Banden zusammen.
Womöglich hat sich Maxim Kuzminov aber auch selbst verraten. Die Geheimdienstler berichteten der Zeitung, der Überläufer sei recht unvorsichtig gewesen. Sie bestätigten, dass der 28-Jährige Kontakt zu seiner früheren Freundin in Russland aufgenommen und sie nach Spanien eingeladen habe!
Doch statt der Ex-Freundin kam Mitte Februar ein Killerkommando ans Mittelmeer. „Die spanischen Geheimdienste haben keinen Zweifel daran, dass der lange Arm des Kreml hinter diesem beispiellosen Verbrechen in Spanien steckt“, schreibt „El País“. Die einzige Frage sei dem Geheimdienst zufolge, „ob die Operation vom SVR, dem Sicherheitsdienst FSB oder dem russischen Geheimdienst GRU ausgeführt wurde.“
Spanischen Medien zufolge wurde Kuzminovs Identität anhand seiner Fingerabdrücke bestätigt. Offiziell äußern sich die Behörden dazu nicht. Das Auto des Killerkommandos wurde ausgebrannt in einer nahegelegenen Stadt gefunden. Der spanische Geheimdienst geht davon aus, dass die Auftragsmörder Spanien bereits wieder verlassen haben.
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