Diese Szene hat Spaniens Meisterschaft entschieden. Aber ob der Ball drin war, weiß keiner.

Die 28. Minute Sonntagabend im Duell der Erzrivalen (3:2 für Real): Barca-Juwel Yamal (16) spitzelt eine Raphinha-Ecke ins kurze Eck (28.). Real-Keeper Lunin hält. Aber vor der Linie? Nicht zu erkennen. Und Spanien hat keine Torlinien-Technologie. So gibt Schiri César Soto Grado in seinem ersten Clásico am Ende achselzuckend kein Tor.

Ein ungelöstes Tor-Rätsel! Weil die Liga laut DAZN keine vier Millionen Euro pro Saison für die technische Ausstattung berappen will.

Dafür hat die Liga jetzt wegen dieser irren Schlüsselszene einen frühen Meister-K.o. – denn durch das nicht gegebene Rätsel-Tor und den 3:2-Endstand für Real haben die Königlichen nun bei sechs noch ausstehenden Liga-Spielen satte elf Punkte Vorsprung auf Barça. Die Titel-Entscheidung!

Dabei geht’s gut los für Barça.

Real-Keeper Lunin (unter der Woche beim Elfer-Krimi-Sieg in der Königsklasse gegen ManCity noch der Held) unterläuft eine Raphinha-Ecke. Am hinteren Pfosten steigt Christensen Toni Kroos ins Kreuz und köpft zur frühen 1:0-Führung ein (6. Minute).

Doch Real reagiert. Vazquez zieht von rechts in den Sechzehner. Cubarsi lässt das Bein stehen. Vazquez sagt danke und zieht den Elfmeter. Ter Stegen ahnt zwar die Ecke, kommt aber an den Ball von Vini Jr. nicht ganz ran – der 1:1-Ausgleich (18.).

Und auch nach dem Tor-Rätsel geht’s rund.

Fermín per Abstauber mit dem 2:1-Hoffnungsschimmer für Barcelona (69.). Doch schon kurz darauf ist alles hin. Vini Jr. von links mit flacher Hereingabe durch den Sechzehner. Am langen Pfosten passt Ex-Bayern-Star Cancelo nicht auf, Vazquez drückt den Ball über die Linie (73.).

Ex-BVB-Superstar Jude Bellingham (90. +1) bringt mit dem 3:2 per Abstauber Sieg und Titel unter Dach und Fach.

Und um den zu sehen, brauchte man auch keine Torlinien-Technik …