So gelöst hat man sie selten gesehen: Königin Letizia (41) lächelte sich durch die Krönung ihres Mannes Felipe (46), Wangen-Küsschen inklusive, umsorgte hinreißend-liebevoll die neue Kornprinzessin Leonor (8) und deren kleine Schwester Sofia (7).
Ausgerechnet Letizia! So oft war sie von den Spaniern für ihre unterkühlte Art kritisiert worden. Man hatte sich von ihr die Herzenswärme einer Maxima gewünscht, wenn ihr schon die Bürgerlichkeit und die Tatsache, dass sie vor Felipe schon einmal verheiratet war, verziehen werden sollte.
Aber Letizia wirkte auf offiziellen Terminen oft sehr kontrolliert-reserviert. Abgesehen natürlich von ihrem Auftritt zur Verlobung im November 2003, als sie dem Kronprinzen über den Mund fuhr: „Lass mich mal ausreden.“
Nach diesem Fauxpas übernahm Letizias Schwiegermutter Sofia höchstpersönlich die Ausbildung der ehemaligen TV-Journalistin im Zazuela-Palast. Das ist zwar eigentlich nicht die Aufgabe einer Königin, aber Sofia wollte die Schwiegertochter weder Zufall noch Personal überlassen.
Fortan sah man Letizia nur noch selten lächeln.
Die Last, Prinzessin von Asturien zu sein und Gemahlin des künftigen Königs, schien lange sehr schwer auf der zarten Letizia zu liegen. Immer wieder gab es Magersucht-Gerüchte, besonders nach dem Selbstmord ihrer Schwester Erika 2007, der die Prinzessin natürlich schockierte und in tiefe Trauer stürzte.
Zwischenzeitlich soll Letizia nur noch 44 Kilo bei 1,67 Metern Körpergröße gewogen haben.
Nach den zehn Jahren an Felipes Seite und vor allem unter der Führung seiner Mutter sei Letizia besser gewappnet, als man es nach einer militärischen Ausbildung wäre, sagen Palastkenner.
Freunde beschreiben Letizia als „verantwortungsbewusst und perfektionistisch“, sie habe ihre Rolle angenommen, wie einen richtigen Beruf.
Mit der Krönung wirkt Letizia wie befreit. Die Zeit des Wartens ist vorbei.
Ihr Mann, König Felipe, gilt als der am besten ausgebildete Thronfolger in der Geschichte Spaniens. Allerdings steht er auch vor großen Herausforderungen. „Juan Carlos verhalf Spanien zu einer parlamentarischen Monarchie, Felipe wird die Monarchie neu erfinden müssen“, schrieb die Zeitung „El Mundo“. Denn ein großer Teil der jungen Spanier stellt die Monarchie in Frage. Die wieder zu begeistern, wird auch Letizias Aufgabe sein.
Das Paar muss dem Volk vermitteln, dass sie dem Land nutzen wollen und mit gutem Beispiel vorangehen.
Felipe gilt als besonnener Mann, dem es manchmal etwas an Charme und Charisma mangelt. Er ist kein Freund spontaner Entscheidungen. Letizia wird versuchen müssen, ein Gegengewicht zu setzen. Denn sie kommt aus dem Volk, wird schon als „Erste Königin der Mittelschicht“ betitelt.
Sie wird vieles anders machen müssen als ihre Vorgängerin, erklärt die spanische Publizistin Pilar Urbano gegenüber „Euronews“. „Es ist gut, dass sie keine geklonte Erscheinung ihrer Vorgängerin ist. Das sollte sie auch nicht sein“, sagt Urbano. „Es ist vielmehr nötig, dass sie auch den Stil des Prinzen verändert. Das ist hier ein Generationenwechsel mit allem, was dazu gehört. Auch der Lebensstil. Sie ist gut beraten, so wie sie bisher ihre Identität als einer Frau bewahrt, die Journalistin war und mit offenen interessierten Augen durch die Welt geht, die auch auf Menschen zugeht.“
Den Grundstein dafür hat Letizia schon gelegt. Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter begann sie sich den öffentlichen sozialen Aufgaben einer künftigen Landesmutter zu widmen. Sie kümmert sich seither um Rechte von Kindern, um Bildung und um Kultur.
Am Anfang ihrer Ehe schlich sich Letizia manchmal heimlich alleine aus dem Palast, ging inkognito zu Rockkonzerten oder unternahm was mit Freundinnen. Natürlich flog sie auf und die Spanier waren nicht sehr begeistert. Eine Palastkennerin rechtfertigt: „Sie hat das wohl gemacht, weil er zuweilen der Typ Stubenhocker ist.“
Doch jetzt, zehn Jahre nach der Hochzeit mit Felipe, scheint Letizia in ihrer Aufgabe angekommen. Sie verzichtet auf ihre kleinen Ausflüge – oder nimmt ihren Mann mit. Die Spanier schmunzeln, dass er sich jetzt Filme und Theaterstücke anschaut, die er sonst nie gesehen hätte.
Ihre erste Auslandsreise wird Dona Letizia übrigens zum Papst in den Vatikan führen. 2010 hatte das damalige Prinzenpaar bereits Benedikt XVI getroffen.
„Das Leben von Königin Letizia wird sich mit ihrer neuen Rolle grundlegend verändern! Bisher hat sie es geschafft, einen Teil ihres Lebens gänzlich aus dem Apparat des Hofstaats herauszuhalten. Regelmäßig hat sie beispielsweise ihre Töchter morgens persönlich zu Schule gebracht. In Zukunft wird dies kaum noch möglich sein. Als Königin wird sie ein größtenteils fremdbestimmtes Leben führen“, so Adelsexperte Benjamin Bartz gegenüber BILD.
Und weiter: „Gleichzeitig eröffnen sich für Königin Letizia in ihrer neuen Funktion an der Spitze des spanischen Königreichs aber auch Chancen! Organisationen und Themen, für die sie sich einsetzt, werden noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, als dies bereits bei den Charities der Fall war für, die sie sich in ihrer Zeit als Fürstin von Asturien stark gemacht hat. Wenn sie als Königin geschickt agiert, kann sie deutliche Akzente unter der Regentschaft ihres Mannes König Felipe VI. setzen!“
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